Genre: Tragikkomödie, Romanze
Besetzung: Bradley Cooper, Jennifer Lawrence, Robert De Niro, Jacki Weaver, Chris Tucker u.a.
Produktionsland: USA
Jahr: 2012
Dauer: 122 Min
Romanvorlage: Matthew Quick, Silver Linings, Kindler 2013.
Every cloud has a silver lining.
Pat wird von seiner Mutter aus der Psychiatrie abgeholt, in die er sich begeben musste, nachdem er den Geliebten seiner Ehefrau zusammengeschlagen hat. In der Klinik wurde bei ihm eine bipolare Störung diagnostiziert.
Im Haus seiner Eltern versucht er, an sich zu arbeiten und sein Leben wieder auf die Reihe zu kriegen. Sein erklärtes Ziel ist, seine Ehefrau zurückzugewinnen. Allerdings wird es ihm nicht leicht gemacht, denn immer wieder gerät er in Situationen, die ihn psychisch herausfordern. Eines Abends lernt er die Schwägerin seines Freundes kennen. Tiffany leidet unter dem Tod ihres Mannes und reagiert nicht immer so wie es ihre angepasste Schwester gerne hätte. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten gehen Pat und Tiffany einen Deal ein. Sie hilft ihm, trotz einstweiliger Verfügung, Kontakt zu Nikki aufzunehmen und er trainiert mit ihr für einen Tanzwettbewerb.
Der Film lebt von seinen Darstellern und den humorvollen Situationen, die mitunter tragisch sind, aber leicht serviert werden. Es wird klar, dass jeder in Pats Umgebung seine kleinen Probleme, Eigenheiten und Zwänge hat. Irgendwie ist jeder ein bisschen verrückt und das ist gut so.
Es ist eine Abwechslung und die große Leistung des Films, dass psychische Probleme und der Umgang der Betroffenen und ihrer Angehörigen damit in den Fokus gestellt werden, er dadurch aber nicht düster, schwermütig oder deprimierend wirkt. Vielmehr zeigt er den sprichwörtlichen Silberstreif am Horizont und macht deutlich, dass eine schlechte Ausgangslage nicht zwangsläufig bedrückend und aussichtslos sein muss. Humor, sei er gewollt oder nicht, hilft in solchen Situationen offenbar weiter.
Die Besetzung wurde stimmig ausgewählt. Sie erwecken ihre Figuren zu glaubwürdigen, lebensnahen und sympathischen Personen. Bradley Cooper stellt Pat sehr stark und facettenreich dar. Obwohl Jennifer Lawrence den Academy Award für ihre Rolle ergatterte, liefert sie zwar eine ordentliche, aber keineswegs eine überragende Leistung. Im Vergleich dazu überzeugt Bradley Cooper etwas mehr und wäre somit auch verdienter Gewinner der Trophäe gewesen. Nun ja, auch Hugh Jackman hätte es in jenem Jahr verdient, in der Kategorie „Bester Hauptdarsteller“ zu siegen, aber einen Schauspieler, der Lincoln spielt, kann man bei einer amerikanischen Preisverleihung wohl nicht übertrumpfen. Der Gewinn ist eben nicht nur abhängig von einer überragenden Leistung, sondern auch von der Qualität und dem Ansehen der anderen Nominierten. Unter den Blinden ist der Einäugigen der König. Damit soll Jennifer Lawrence Leistung keineswegs geschmälert werden. Sie ist talentiert und spielt sehr authentisch. Dennoch hätte ihr die Rolle der Tiffany in anderen Jahren vielleicht keinen Oscar eingebracht. Aber möglicherweise haben drei der Nominierten des Jahres 2013 und ihre Filme den Juroren nicht viel gesagt und Naomi Watts Leistung war eventuell nicht ausreichend überzeugend, um als Gewinnerin die Bühne zu erobern. Das sind aber lediglich Annahmen, die durch nichts gestützt werden. Allerdings ist es in der Geschichte dieses Filmpreises schon auffällig, dass Schauspieler nicht unbedingt für ihre beste Leistung den Oscar erhalten. Aber das ist wohl ein Thema mit dem man einen eigenen Post füllen könnte.
Natürlich ist die Handlung wie bei jeder Liebeskomödie etwas vorhersehbar und am Ende wartet eine einfache Lösung. Das tut dem Vergnügen aber keinen Abbruch, da man Pat und Tiffany ein Happy-End von Herzen gönnt.
Eine Fortsetzung, die zeigt, wie die beiden ihr gemeinsames Leben meistern werden, könnte interessant sein. Meist brauchen gute Filme keine Fortsetzung, wenn sie nicht ohnehin als Mehrteiler gedacht sind, aber hier wäre es durchaus spannend, die Figuren weiter zu begleiten.
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