Greta wird kurz nach dem Krieg schwanger und vom Kindsvater, einem amerikanischen Soldaten, sitzengelassen. Ihr guter Freund David ist der Einzige, der ihr hilft und sie bis zur Geburt auf das Anwesen seiner Familie in Wales schickt. Dort lernt Greta seinen Onkel Owen kennen und bald läuten die Hochzeitsglocken.
Jahrzehnte später bringt David Greta zu Weihnachten erneut nach Marchmont Hall. Bei einem mysteriösen Unfall hat sie ihr Gedächtnis verloren und es besteht kaum Hoffnung auf Heilung. Doch dann findet sie bei einem Spaziergang ein Grab und die Erinnerungen kehren zurück.
Lucinda Riley bietet mit Der Engelsbaum ein Leseerlebnis, das sowohl Licht- als auch Schattenseiten bereithält.
Die Sprache ist sehr gefällig und plätschert angenehm vor sich hin. Allerdings bietet sie keine Höhepunkte und der Ausdruck „sie schlang ihre Arme um ihn/sie“ wird inflationär genutzt. Eines der größten Mankos ist jedoch die Weitschweifigkeit. So werden Gespräche bis ins unwichtigste Detail wiedergegeben oder Restaurantbesuche vom Betreten desselben bis zum Verlassen explizit beschrieben. Drastische Kürzungen hätten dem Ganzen wirklich gutgetan.
Die Mehrzahl der Figuren ist nicht sonderlich sympathisch, manche etwas eindimensional, aber die Autorin gibt sich redlich Mühe, ihre Eigenheiten und Motivationen herauszustellen. Dass die Perspektive zwischen ihnen hin und her springt sowie ihre recht unterschiedlichen Persönlichkeiten sorgen jedoch für Abwechslung und Spannung. Auch die eingestreuten Hinweise, die sich im Laufe der Handlung erst erklären, tragen dazu bei.
Riley hat sich inhaltlich offensichtlich an der Art Seifenoper orientiert, in der eine ihrer Protagonistinnen mitspielt. Der Plot fordert stellenweise das Wohlwollen des Lesers stark heraus. Aber wenn er genau die anderthalb Augen zudrückt, die auch eine Seifenoper benötigt, entwickelt der Roman einen ganz ähnlichen Unterhaltungswert. Die Neugier wird beständig gefüttert und der Leser bei der Stange gehalten. Dadurch kann manch schnulzige oder hanebüchene Klippe umschifft werden.
Der Titel ist etwas irreführend, da Der Engelsbaum lediglich eine sehr untergeordnete Rolle spielt. Nichtsdestotrotz ist der Roman ein wahrer Schmöker, der das irrwitzige Schicksal von Mutter, Tochter und Enkelin auf unterhaltsame Weise schildert. Kein großer Wurf, aber solide Kost.
3/5 Schreibmaschinen
Lucinda Riley, Der Engelsbaum, Goldmann 2014.
Huhu,
ich mochte das Buch damals sehr gern und fand es angenehm zu lesen. Mein Liebling war es aber auch nicht. Aber ich kann mich jetzt nur noch dunkel dran erinnern.
LG Corly
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Ich glaube, das ist auch so ein Buch, das für den Augenblick gut unterhält, aber nicht lange im Gedächtnis bleibt. Einfach solide Unterhaltung.
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ja, dafür ist es vermutlich auch einfach zu viel und geht über zu viele Jahre hinweg. Also im Buch selbst
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Genau. „In der Kürze liegt die Würze“ war Frau Riley mal total egal 🙂 .
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jep, stimmt. Aber ich fand es wie gesagt trotzdem noch gut. Manchmal zu dramahaltig.
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Ging mir genauso. Aber ich habe dabei immer an Dallas und Denver Clan gedacht. Da gab es auch die verrücktesten Sachen und trotzdem war es unterhaltsam (oder gerade deswegen 🙂 ) .
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He, he. Die Serien sind irgendwie an mir vorbei gegangen.
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Wahrscheinlich bist du dafür zu jung. Heute wäre vllt. Gossip Girl vergleichbar.
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So jung bin ich auch wieder nicht. Mir sind die Serien durchaus ein Begriff, hab sie aber nie gesehen. Ich war eher die Beverly Hills 90210/Dawsons Creek Zeit. 🙂
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Okay, entschuldige 😉 . Beverly Hills 90210 habe ich damals auch gesehen, aber ich glaube, da waren die Storylines nicht ganz so abgefahren wie bei den anderen Soaps.
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Macht ja nichts. Ja, stimmt. Mag sein. Kann ich nicht so beurteilen. Beverly Hillls war auf jeden Fall toll, fand ich.
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Damals fand ich es auch toll, heute könnte ich wohl nicht mehr allzu viel damit anfangen.
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Ich glaub ich würde es gerne noch mal anfangen, aber ich hab irgendwann bei den neuren Folgen die Serie auch nicht mehr weiter verfolgt.
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Die letzten Staffeln habe ich auch nicht mehr gesehen.
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ja, irgendwann war die Luft einfach raus.
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Stimmt.
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