Daniel Stashower präsentiert uns mit Sherlock Holmes und der Fall Houdini ein lange unbekanntes Manuskript von Dr. Watson, dem Gefährten und Chronisten des großen Sherlock Holmes, höchstselbst verfasst. Dies fand er bei Aufräumarbeiten in einem altehrwürdigen Geschäft für Zauberei-Artikel und obwohl seine Freunde an der Echtheit zweifeln, möchte er es der Welt nicht vorenthalten….
Harry Houdini, der weltberühmte Magier und Entfesselungskünstler, gastiert in London und verblüfft das anspruchsvolle Publikum mit seinen Künsten. Er weiß, dass er der Beste auf seinem Gebiet ist und tritt entsprechend selbstbewusst auf. Eine Eigenschaft, die er mit Sherlock Holmes teilt. Beide Genies ihrer Zünfte treffen aufeinander als der Magier unter Raub- und dann auch noch Mordverdacht gerät. Damit nicht genug. Beide Verbrechen könnten eine politische Krise internationalen Ausmaßes heraufbeschwören. Von Inspektor Lestrade bereits schuldig gesprochen, ruhen die Hoffnungen des Zauberkünstlers und seiner Frau auf niemand anderem als Sherlock Holmes. Es wird wohl nicht zuviel verraten, wenn erwähnt wird, dass der Meisterdetektiv sie nicht enttäuschen wird.
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D. Stashower ist ein Kenner Arthur Conan Doyles und hat auch eine Biografie über den geistigen Vater Holmes verfasst. Mit einem kurzen Aufsatz über ihn und seine Ansichten zum Spiritismus schließt das Buch ab. Dementsprechend kenntnisreich hat Stashower den vorliegenden Roman konstruiert und sogar mit Querverweisen auf frühere „Original-“ Abenteuer angereichert. Der Fall selbst ist ein wenig simple gestrickt, aber durchaus kurzweilig und sehr amüsant. Letzteres wird vor allem durch die Interaktion der Charaktere erreicht. Herrlich wie Sherlock Holmes und Dr. Watson wie ein altes Ehepaar miteinander sprechen oder die Wortgefechte zwischen dem Detektiv und Houdini. Die Sprache entführt den Leser ins viktorianische London, wo er es sich gemütlich machen kann. Alles in allem ein entspannender Roman für Zwischendurch.
4/5 Schreibmaschinen
Daniel Stashower, Sherlock Holmes und der Fall Houdini, Bastei Lübbe 2005.
Das hört sich ja wirklich sehr gut an…für mich als Holmes Fan ist Weihnachten damit gerettet😉
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