Als dem Journalisten Andrew Westley ein Buch des Bühnenmagiers Alfred Borden zugespielt wird, bringt er mit dem Namen nichts in Verbindung, außer dass es sich um einen seiner Vorfahren handeln könnte. Er beginnt das Tagebuch, das Anfang des 20. Jahrhundert geschrieben und nur in geringer Auflage gedruckt wurde, zu lesen. Der Magier berichtet darin von seinem Leben, seinem Beruf und vor allem der jahrelangen Rivalität und Feindschaft mit seinem Magierkollegen Rupert Angier. Ständig versuchten die beiden Männer einander mit ihren Tricks zu übertrumpfen, stachelten einander an und machten auch vor Sabotageakten keinen Halt. Am meisten strebten sie jedoch danach, die Geheimnisse des anderen aufzudecken. Der Trick des transmittierenden Mannes beförderte ihre Feindschaft auf ein neues, bedrohliches Niveau.
Und auch Angier hielt seine Sicht der Geschehnisse fest. Sein Tagebuch befindet sich im Besitz seiner Urenkelin Kate. Bald wird klar, dass die Feindschaft der Magier sich unheilvoll durch ihre jeweilige Familiengeschichte zieht und bis in die Gegenwart reicht. Können Andrew und Kate das schicksalhafte Band durchtrennen, das ihre Familien auf tragische Weise verbindet? Weiterlesen?
Schlagwort: Heyne
[Rezension] Justin Go – Der stete Lauf der Stunden: Warum?
Tristan Campbell hat gerade seine Uni abgeschlossen als er ein merkwürdiges Schreiben aus England erhält. Darin wird ihm mitgeteilt, dass er möglicherweise der Erbe eines großen Vermögens sein könnte. Er wird darum gebeten, unverzüglich nach London zu reisen, um die genauen Bedingungen zu erfahren. Alles muss sehr vertraulich behandelt werden. Da Tristan immer von Europa geträumt hat und sogar europäische Geschichte studiert hat, willigt er ohne zu zögern ein.
1924 nimmt Ashley Walsingham an einer Expedition zum Himalaya teil. Obwohl die ohnehin schwierigen Umstände durch einen erbarmungslosen Sturm zusätzlich erschwert werden, soll der Gipfel des höchsten Bergs der Welt endlich bezwungen werden. Eine Entscheidung, die Ashley das Leben kostet. Sein Vermögen soll nun an seine große Liebe Imogen Soames-Andersson gehen, die jedoch vor Jahren spurlos verschwunden ist.
Achtzig Jahre später erfährt Tristan von seiner möglichen Verwandtschaft mit Imogen. Eine Verbindung, die jedoch erst bewiesen werden muss, um zu Ashleys Erbe zu führen. Tristan muss den Nachweis innerhalb von zwei Monaten auftreiben, denn sonst verfällt sein möglicher Anspruch. Entschlossen begibt er sich auf eine Spurensuche, die ihn nicht nur durch halb Europa führen wird, sondern auch durch tief in eine tragische Vergangenheit.
Vielleicht greift man zu Der stete Lauf der Stunden, weil man aufgrund der Beschreibung ein Werk im Stil von Kate Morton erhofft. Irgendwie geht es auch in diese Richtung, aber darüber hinaus. Der Klappentext lässt nur rudimentär erahnen, was das Buch bereithält. Inhalt und Leseerlebnis bieten soviel mehr als die wenigen Worte versprechen. Weiterlesen?
[Rezension] Robert Harris – Der zweite Schlaf: Der Roman hält, was der Titel verspricht
Der junge Geistliche Fairfax erhält von seinem Bischof die Aufgabe, sich in einem entlegenen Dorf um die Beisetzung des dortigen Pfarrers zu kümmern. Vor Ort kommen ihm Gerüchte zu Ohren und merkwürdige Vorkommnisse machen ihn hellhörig. War es etwa kein unglückseliger Unfall, der Pfarrer Lacy ereilte? Trachtete ihm jemand nach dem Leben? Existiert vielleicht sogar ein Zusammenhang mit den Artefakten einer untergegangenen Zivilisation, die der Pfarrer sammelte und auch am Unglückstag an einem düsteren Ort suchte? Überbleibsel aus Plastik und Elektroteilen, die genauso wie die Bücher in seinem Besitz von der Amtskirche als blasphemisch verurteilt werden? Weiterlesen?
[Rezension] Kazuo Ishiguro: Was vom Tage übrig blieb
Mr. Stevens arbeitet als Butler auf dem Herrensitz Darlington Hall. Hier kennt er sich aus, bei ihm laufen alle Fäden zusammen, er ist pflichtschuldig und ergeben. Viele Jahre hat er dem adeligen Hausherrn gedient, jetzt steht er im Dienst des neuen amerikanischen Besitzers Mr. Farraday.
Der Leser begleiten Stevens auf einer mehrtägigen Reise, deren Ziel es ist, die ehemalige Hausdame Mrs. Kenton zu treffen. Da es schwierig geworden ist, geeignetes Personal zu finden, möchte er sie nach Darlington Hall zurückholen. Während er mit dem Auto durchs Land fährt, erinnert er sich an die vergangenen Dienstjahre. Wir lernen ihn immer besser kennen und sehen, wie er sich in Situationen gegenüber seinem Vater, der Hausdame oder dem Hausherrn Lord Darlington verhalten hat. Er sinniert über seinen Beruf und lässt Ereignisse Revue passieren. Weiterlesen?
[Rezension] Cixin Liu: Die drei Sonnen
„Gegenüber der Idiotie war die Vernunft machtlos“ S. 376
In den Sechziger Jahren wütet die sogenannte Kulturrevolution in China. Unliebsame politische Gegner und einflussreiche Persönlichkeiten werden drangsaliert und umgebracht. Der Physikprofessor ist eines der Opfer. Seine Tochter Ye Wenjie, ebenfalls Astrophysikerin, muss seinen Tod ebenso wie den Verrat ihrer Mutter mitansehen. Obwohl sie selbst als verdächtig eingestuft wird, sorgt ein ehemaliger Student ihres Vaters dafür, dass sie an dem geheimen Forschungsprojekt Rotes Ufer mitwirken kann. Dieses zielt darauf ab, anderen Regierungen dabei zuvorzukommen, Außerirdische zu entdecken und Kontakt zu ihnen aufzunehmen.
38 Jahre später ereignen sich mysteriöse Dinge. Der Nanotechnologe Wing Mao sieht sich plötzlich darin verstrickt und versucht, ihnen auf den Grund zu gehen. Welche Rolle spielt dabei das Computerspiel „The Body“? Weiterlesen?
[Rezension] Margaret George: Ich, Heinrich VIII.
Vielleicht der berühmteste König von England. Bestimmt aber der berüchtigste Herrscher der Insel. Das war Henry VIII. Nachfolger seines Vaters Henry, dem ersten König aus dem Hause Tudor nach den blutigen Rosenkriegen zwischen dem Hause York und dem Hause Lancaster. Weiterlesen?
[Rezension] Robert Charles Wilson: Kontrolle
USA im Jahr 2014:
Die junge Cassie lebt in einer von den großen Weltkriegen verschonten Welt. Bis auf lokale Scharmützel leben die Menschen in Frieden. Die Wirtschaft prosperiert. Der 11. September 2001 war ein Tag ohne besondere Vorkommnisse.
Doch das alles ist nur Fassade, wie Cassie seit der Ermordung ihrer Eltern weiß. Diese waren Mitglieder in der Korrespondenzunion, einer geheimen Vereinigung von Wissenschaftlern, die Forschungsergebnisse über die wahren Hintergründe austauschten. Dann wurden viele ihrer Mitglieder durch eine Anschlagsserie im Jahr 2007 getötet und die übrigen wurden in den Untergrund getrieben. Dorthin hat es auch Cassie, ihren Bruder Thomas und ihre Tante Nerissa verschlagen. Doch eines Abends beobachtet das Mädchen wie ein fremder Mann vor ihrer Haustür überfahren wird. Sie sieht, wie er verblutet und dabei eine verräterische grüne Flüssigkeit auf die Straße strömt. Ihr ist klar, dass die außerirdische Macht, welche die Erde kontrolliert, ihre Familie aufgespürt hat. Flucht ist die einzige Rettung. Doch da Nerissa nicht zuhause ist, vielleicht sogar schon ermordet wurde, muss Cassie allein mit ihrem Bruder verschwinden. Weiterlesen?
[Rezension] Mary Doria Russell: Sperling
Als im Jahr 2019 außerirdische Signale die Erde erreichen, wartet der Orden der Jesuiten nicht ab, bis eine staatliche Mission zu deren Ursprung aufbrechen soll. Eine Gruppe geeigneter Wissenschaftler rund um den Jesuiten und Linguisten Emilio Sandoz ist schnell gefunden und nach einer Phase gründlicher Vorbereitung bricht der Freundeskreis Richtung Alpha Centauri auf. Vier Jahre dauert die Reise, doch auf der Erde vergehen inzwischen siebzehn Jahre. Dann landen Sandoz und seine Begleiter auf dem Planeten Rakhat und beginnen mit seiner Erkundung.
2059 kehrt der einzige Überlebende der Mission auf die Erde zurück. Emilio Sandoz weist physische wie psychische Verletzungen auf, dennoch muss er sich einer Untersuchung der Vorkommnisse auf Rakhat durch seine Vorgesetzten stellen. Was er zu berichten hat, ist mehr als verstörend. Weiterlesen?
[Rezension] Andreas Brandhorst: Die Stadt
Benjamin Hartmann ist tot. Die letzten Sekunden seines Lebens verstrichen auf einer Straße. Das jedenfalls glaubte er bis er sich plötzlich auf einer anderen Straße wiederfindet. In einer fremden Stadt. Was ist mit ihm geschehen? Ist er gar nicht gestorben? Oder sieht so etwa das Jenseits aus?
Die Grundidee besticht gleichermaßen durch Einfachheit und Einfallsreichtum. Weiterlesen?
[Rezension] Londoner U-Bahn, eine Wette und viel britisches Witz
Andy liebt die Londoner Tube. Er kennt ihre Geschichte und Gegenwart, weiß Bescheid über die einzelnen Linien und ihre Stationen, hat Ahnung von den Wagen und Zugmaschinen. Andy steht außerdem kurz vor seiner Hochzeit mit Rachel, die in Paris stattfinden soll. Doch dann lässt er sich mit seinem Freund und ebenfalls Tube-Freak Rolf auf eine waghalsige Wette ein. Binnen eines Tages soll Andy das gesamte U-Bahnnetz von London abfahren, jede Station fotografieren und an verschiedenen Stellen die Unterlagen einsammeln, die er für die Hochzeit benötigt. Da er zu dem Zeitpunkt, als die Wette entsteht, sturzbetrunken ist, schlägt er ein. Und einen Tag vor seiner geplanten Hochzeit macht sich der Bräutigam auf den Weg. Doch außer den Sieg verfolgt Rolf noch ein anderes Ziel…. Weiterlesen?