[Rezension] Die verbotene Zeit von Claire Winter

Die verbotene Zeit von Claire Winter

Edith und Dora kommen aus unterschiedlichen Welten, trotzdem haben sie sich gefunden. Edith ist die selbstbewusste Tochter einer vermögenden Industriellen-Familie, Dora die gewissenhafte Tochter deren Dienstmädchens. Gemeinsam werden sie erwachsen, machen Berlin unsicher, erleben Höhen und Tiefen und glauben, nichts und niemand könne sie trennen. Doch als die Nationalsozialisten auftauchen und dann sogar die Macht übernehmen, verändert sich auch die sichere Welt der Freundinnen und endet schließlich in einer undenkbaren Katastrophen.

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[Rezension] Anna Goldenberg – Versteckte Jahre

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Anna Goldenberg konstruiert in Versteckte Jahre die Lebensgeschichte ihrer Großeltern und deren Familien während der Zeit des Nationalsozialismus. Besonderes Augenmerk liegt auf ihrem Großvater Hansi, der von Josef Feldner, einem Arzt versteckt wurde und so überleben konnte. Später adoptierte der seinen Ziehsohn und sie blieben eng verbunden. Weiterlesen „[Rezension] Anna Goldenberg – Versteckte Jahre“

[Rezension] Ein bedrückendes und gleichzeitig eindrucksvolles Hörerlebnis

1963 hofft Eva Bruhns, dass Unternehmersohn Jürgen endlich um ihre Hand anhält. Auch ihre Eltern, die Wirtsleute des gutbürgerlichen Gasthofs „Deutsches Haus“, freuen sich über die gute Partie ihrer Tochter. Da erhält Eva das Angebot, bei einem großen Prozess in Frankfurt als Übersetzerin mitzuwirken. Obwohl weder ihre Eltern noch Jürgen begeistert sind, nimmt sie an. Fortan übersetzt die junge Frau die Aussagen polnisch sprechender Zeugen in einem der größten und wichtigsten Prozesse der deutschen Nachkriegsgeschichte. Welche Bedeutung ihm zuteil wird, ahnt Eva noch nicht, die von dem Ort Auschwitz zuvor noch nie etwas gehört hat. Weiterlesen?

[Rezension] Die berüchtigte Greiferin Stella Goldschlag

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Bevor Peter Wyden und seine Eltern in die USA emigrieren und sich so vor der Ermordung durch die Nationalsozialisten retten konnten, besuchte er in Berlin die Goldschmidt-Schule. Sie war jüdischen Schülern vorbehalten, denn nach dem 15. November 1935 war es ihnen untersagt, öffentliche Schulen zu besuchen. Dort fiel ihm besonders ein blondes Mädchen auf – Stella Goldschlag. Niemand schien sich ihrer Ausstrahlung entziehen zu können. Im Chor stand er neben ihr und versuchte auch sonst, ihr nahe zu sein, doch seine Schüchternheit machte ihm immer einen Strich durch die Rechnung. Weiterlesen?

[Hörbuch-Rezension] Harry Mulisch: Das Attentat

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Im Januar 1945 sind die Niederlande von den Deutschen besetzt und der zwölfjährige Anton Steenwijk lebt mit seinen Eltern und Bruder Peter in einem Reihenhaus in Haarlem. Eines Januarabends ertönen in der Straße Schüsse. Durch ein Fenster beobachtet die Familie, wie Nachbar Korteweg und seine Tochter den toten Kollaborateur Fake Ploeg vor ihr Haus bringen. Peter rennt hinaus, um Ploeg zurück vor das Haus der Nachbarn Kortewegs zu bringen. Sie alle ahnen, dass die deutsche Vergeltung brutal ausfallen wird und sich vor allem gegen die richtet, vor deren Tür der Tote gefunden wird. Schon sind die Deutschen da. Peter verschwindet, Anton wird von seinen Eltern getrennt, ihr Haus niedergebrannt. Außer dem Jungen überlebt niemand aus der Familie die Vorgänge. Erst viel später erfährt er, was in jener Nacht genau passiert ist. Weiterlesen?

[Filmkritik] Die Frau des Zoodirektors

Zoodirektors

Antonina (Jessica Chastain) und ihr Mann Jan Zabinski (Johan Heldenbergh) leiten den Zoo in Warschau, als die Deutschen in die polnische Hauptstadt einmarschieren. Nachdem ihre Tiere entweder getötet oder nach Deutschland gebracht worden sind, züchten sie Schweine für die Besetzer. Doch das ist nur die Tarnung, um den jüdischen Ghettobewohnern zu helfen. Über dreihundert Menschen werden sie im Laufe der Zeit retten. Weiterlesen?

[Rezension] Ursula von Kardorff: Berliner Aufzeichnungen aus den Jahren 1942-1945

Kardorff

Ursula von Kardorff berichtet in ihren Berliner Aufzeichnungen aus den Jahren 1942 bis 1945 von ihrem Leben während der letzten Kriegsjahre. Ihr Alltag im Nationalsozialismus, die Bombenangriffe, Verluste von Angehörigen und Freunden, ihre Gefühlswelt, die zwischen Ängsten und Lebenslust schwankt, werden anschaulich in Worte gefasst. Die Tochter des Malers Konrad von Kardorff schrieb in jener Zeit für das Feuilleton der Deutsche Allgemeine Zeitung, ihrem teilweise adeligen Freundes- und Bekanntenkreis gehörten auch einige der Offiziere an, die am Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 beteiligt waren. Demzufolge nehmen auch das Attentat und die folgenden Verhaftungen einen großen Raum in Kardorffs Notizen ein. Weiterlesen?

Stolpersteine

Anlässlich des Jahrestags der Pogromnacht vom 9. November 1938 hat es sich eingebürgert, dass Menschen sogenannte Stolpersteine reinigen und polieren und so zum Glänzen bringen.

Stolpersteine hat sicher jeder schon einmal bei einem Gang durch die Stadt gesehen. Sie werden zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus vor deren letzten Wohnhaus (manchmal auch anderen für sie wichtigen Gebäuden) angebracht. Die Besonderheit dieser kleinen Mahnmale ist es, das man sprichwörtlich über sie stolpern kann. Plötzlich fällt der Blick darauf und damit ist die Erinnerung an ein Einzelschicksal unvermittelt und unmittelbar gegeben. Es stolpert also auch sprichwörtlich in den Alltag des Betrachters. Aber damit das geschieht, müssen sie die Blicke aufsichziehen. Das können sie aber nach einer gewissen Zeit nur noch bedingt, weil sie ja jedem Wind und Wetter ausgesetzt sind.

Lange schon habe ich mir vorgenommen, einige der Quadrate zu reinigen. Aber natürlich vergisst man es immer wieder, schiebt es auf und wird erst daran erinnert, wenn man wieder mal über einen dunklen, vernachlässigten Stolperstein trifft. Aber gestern habe ich die Absicht endlich in die Tat umgesetzt. Dafür habe ich mir zwei Steine ausgesucht, an denen ich häufiger mal vorbeilaufe. Vorher dachte ich, es würde komisch sein, wenn man auf dem Fußweg hockt und putzt. Als ich aber dabei war, war es kein bisschen merkwürdig. Stattdessen habe ich eine kurzes Zwiegespräch mit Eduard und Katharina geführt. 🙂

Gerade in unserer heutigen Zeit empfinde ich es als Pflicht, sich um diese Steine zu kümmern. Egal, wie man zu der Aktion steht (die durchaus kritisiert wird), die Opfer sollten wichtiger sein. Erinnerung, Gedenken und Trauer haben kein Verfallsdatum!

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Stolpersteine

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Wer von Euch hat bei der Aktion gestern mitgemacht? Ich habe mir vorgenommen, häufiger Stolpersteine zu reinigen. Allerdings bin ich mit dem Ergebnis noch nicht völlig zufrieden. Es dürfte schon etwas mehr glänzen. Hat jemand von Euch vielleicht einen Putzmitteltipp?

 

[Rezension] Magrit Delius: Gisela Jacobius – als Jüdin in Berlin

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In mehreren Interviews, welche die Autorin Magrit Delius mit Gisela Jacobius geführt hat, erinnert sich diese an Begebenheiten aus ihrem Leben. Für den vorliegenden 10. Band der Reihe Jüdische Memoiren hat Delius die Interviews gekürzt und zu einem einzigen Bericht in Form eines Gesprächs zusammengefasst. Dieses handelt von Giselas Elternhaus, Kindheit und Jugend, ihrer Zeit im Berliner Untergrund, der Auswanderung nach Israel sowie ihrer Rückkehr nach Deutschland. Weiterlesen?

[Rezension] Marie Jalowicz Simon: Untergetaucht – Eine junge Frau überlebt in Berlin 1940 – 1945

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Marie Jalowicz ist 19 Jahre alt, als ihr Vater 1941 stirbt und seine Tochter in Berlin zurücklässt. Während nach und nach ihre Verwandtschaft deportiert wird, entscheidet sich die junge Frau, dem Deportationsbefehl nicht zu folgen. Sie will sich retten und leben. Also geht sie in den Untergrund. Immer auf der Suche nach einer Bleibe und Nahrungsmitteln schlägt Marie sich durch. Mal hilft ihr der Zufall, mal ihre rasche Auffassungsgabe und Anpassungsfähigkeit gefährlichen Situationen zu entkommen. Aber auch viele mehr oder weniger vertrauenswürdige Menschen helfen ihr. Einmal schafft sie es sogar bis nach Bulgarien zu reisen, in der Hoffnung über die Türkei nach Israel flüchten zu können. Doch leider muss sie wieder nach Berlin zurückkehren.

Marie Jalowicz Simon hat ihre Erlebnisse fünfzig Jahre später auf 77 Tonbänder festgehalten. Ihr Sohn hat auf dieser Grundlage Untergetaucht verfasst, in dem er ebenfalls seiner Mutter das Wort überlässt. Weiterlesen?