[Serienkritik] Die Wespe

Eddie Frotzke (Florian Lukas), in Profi-Dartkreisen als Die Wespe bekannt, hat seine besten Tage anscheinend hinter sich. Mit Ehefrau Manu (Lisa Wagner) und seinem „Lehrling“ Kevin (Leonard Scheicher) zieht er von Turnier zu Turnier, doch statt hoher Preisgelder winken Gutscheine und billige Küchengeräte. Als Eddie Manu auf einem Rastplatz vergisst, hat sie die Nase voll. Eddie wird nicht nur von ihr verlassen, sondern erfährt auch noch, dass Manu und Kevin eine Affäre haben! Auf sich alleingestellt und nach einem Unfall, an dem er und Kevin nicht unschuldig sind, schlüpft Eddie bei seinem alten Kumpel Nobbe (Ulrich Noethen) unter. Anfangs hofft der Verlassene Manu mit einem gediegenen Job als Staubsaugervertreter zurückgewinnen zu können, was jedoch nicht klappt. Und ein Leben ohne Dart ist doch ohnehin sinnlos. Also, heißt die Devise „Comeback“ und Nobbe soll sein Trainer sein. Wäre doch gelacht, wenn Wespe es nicht doch noch zur Dart-Weltmeisterschaft in London schaffen würde.

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[Serienkritik] THEM

Während der Großen Zweiten Migration ziehen geschätzt über fünf Millionen Schwarze vom Süden in den Westen der USA. Diese große Migrationswelle dauert von 1940 bis in die Siebzigerjahre.
1953 entscheidet sich Familie Emory von North Carolina nach Los Angeles umzusiedeln. Eine Immobilienmaklerin vermittelt ihnen ein Haus in einem Stadtteil, in dem bisher ausschließlich Weiße leben. Mutter Livia „Lucky“ (Deborah Ayorinde), Vater Henry (Ashley Thomas) und die Töchter Gracie (Melody Hurd) und Ruby Lee (Shahadi Wright Joseph) hoffen auf einen Neuanfang. Doch neben den Schrecken der Vergangenheit machen ihnen auch mysteriöse Erscheinungen und Begebenheiten in ihrem neuen Haus zu schaffen. Als wäre das nicht genug, sind ihnen auch die Nachbarn feindlich gesonnen. Angeführt von Betty Wendell (Alison Pill) eskaliert die Situation zunehmend. Zehn Tage gehen die Emorys durch die Hölle.

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Wir müssen reden über Urteile über Filme und Serien

Im Moment beherrscht ein Thema alle Gespräche und Medien, aber man muss auch mal auf andere Gedanken kommen. Deshalb möchte ich mich heute einem Thema widmen, das mir in den letzten Wochen öfter über den Weg gelaufen ist und mich grübeln ließ.

Alles begann damit, dass ich zufällig einen Tweet las, in dem jemand nach persönlichen guilty-pleasure-Filmen fragte. Sie selbst entschied sich für Stolz und Vorurteil. Nun gehört sowohl der Roman als auch die BBC-Miniserie zu meinen Lieblingen. Ich habe die Geschichte um Elizabeth Bennet und ihre Schwestern nie als „guilty pleasure“ wahrgenommen, so dass ich doch sehr verblüfft über die Aussage war. Die Schreiberin gab keine Begründung ab, bezog sich auch auf keine bestimmte Adaption, so dass ich annehme, sie meint die Handlung selbst. Ich grübelte, was daran fragwürdig sein könnte. Dass Mrs. Bennet ihre Töchter ihren Vorstellungen gemäß bestmöglich verheiraten möchte? Dass Mr. Bennets Erbe nicht an seine Töchter übergehen kann? Dass Mr. Darcy Elizabeth lange die kalte Schulter zu zeigen scheint? Ist der Film extrem kitschig? Ich weiß es einfach nicht!! Bin ich blind oder zu blöd, um an der Geschichte und wie sie geschrieben ist (wunderbar ironisch wie ich finde)  Fragwürdiges erkennen zu können?! Bisher glaubte ich, einen guten Radar dafür zu haben. Falls Ihr eine Ahnung habt, bitte erhellt mich.

Wenig später las ich eine Kritik zu Carnival Row. Dieser Verfasser beklagte, dass sich die Serie zu sehr an unserer Gegenwart orientieren würde. Als eines der Beispiel nannte er die Zentauren, die er stellvertretend für die Moslems sah. Wieder war ich perplex und fragte mich, ob der Schreiber und ich zwei unterschiedliche Serien gesehen haben oder mir etwas verborgen geblieben war. Wie kann sich etwas an unserer Gegenwart orientieren, wenn es Themen aufgreift, die die menschliche Gesellschaft von jeher beschäftigt haben. Zum Beispiel das Zusammenleben unterschiedlicher Individuen in einer Gesellschaft, Ausgrenzung, Fanatismus, Krieg, Frieden etc. Ja, es behandelt gegenwärtig relevante Themen, aber sie sind für jede Zeit und Gesellschaften relevant gewesen.
Der Schreiber unterstellte weiter, dass Carnival Row „Propaganda“ sei. Das hieße einerseits, dass die Macher eine bestimmte Haltung einnehmen. Dagegen ist für mich grundsätzlich nichts einzuwenden. Ist es schlimm, als Medienmacher eine klare Haltung gegen Rassismus o.ä. zu haben und in seinen Werken zu vermitteln? Für mich nicht, solange das nicht im Vordergrund steht und als oberstes Ziel verfolgt wird. Schätzungsweise fließen die Einstellungen der Macher immer unterschwellig in ihre Werke ein. Kein Werk entsteht außerhalb eines Wertesystems.  Andererseits würde „Propaganda“ aber viel mehr bedeuten. Nämlich, dass die Macher ihre Zuschauer gezielt manipulieren wollen, eine bestimmte Haltung zu übernehmen. Ich für meinen Teil habe in der Serie nichts dergleichen wahrgenommen. Irre ich mich oder interpretiert der Verfasser der Kritik etwas in sie hinein, das gar nicht vorhanden sind?

Dann, vor ein paar Wochen, behauptete wiederum jemand in einem Tweet, dass Titanic (ja, der Schinken von James Cameron) einer der frauenfeindlichsten Filme überhaupt sei. Wieder erschloss sich mir diese Meinung nicht. Ich habe ihn ja zugegebener Maßen nur ein Mal im Kino gesehen, aber ich kann mich nicht erinnern, danach diese Feststellung getroffen zu haben. Wie gesagt, ich glaube eigentlich, sensibel für so etwas zu sein. Was könnte denn daran als frauenfeindlich wahrgenommen werden? Dass Rose schlecht von ihrem Verlobten behandelt wird? Dass Jack sie nackt malt? Ich weiß es nicht!!

Da ich die Meinungen der drei unterschiedlichen Verfasser nicht teile, ja nicht einmal wirklich nachvollziehen kann, wie sie zu ihren Schlüssen kommen, stellen sich mir verschiedene Fragen. Haben Sie mit ihren Einschätzungen recht oder interpretieren Sie in die Serien und Filme etwas hinein, das nicht da ist? Setzen Sie Handlung und Aussage eines Films oder einer Serie gleich? Ich glaube fast, dass es so ist, aber ein Film über Sklavenhandel übernimmt doch nicht zwangsläufig die Perspektive der Sklavenhändler. Gerade wenn es um historische Stoffe geht, dann herrschten zu unterschiedlichen Zeiten eben unterschiedliche Herrschaftsformen, Gesellschaftsmodelle, Geschlechterrollen, Hierarchien. Das heißt doch nicht, dass die Serien, Filme und Bücher, die sich damit beschäftigen, die entsprechenden Einstellungen gutheißen.

Also, wie Ihr seht, bin ich etwas verwirrt und überrascht, wie manche Menschen Filme oder Serien beurteilen. Es gibt bestimmt ähnliche Kommentare über Bücher. Denkt Ihr auch, dass diese Leute zu viel in die genannten Werke hinein interpretieren oder seht Ihr es ähnlich wie sie? Ist ihre Haltung vielleicht Spiegelbild einer Gesellschaft, die sensibler auf bestimmte Inhalte reagiert oder doch eher überempfindlich?

[Serienkritik] Samtige Unterhaltung: Velvet

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Alberto Marquez kehrt von seinem Studium nach Madrid zurück. Sieben Jahre zuvor hatte ihn sein Vater Rafael nach London geschickt, um der unstandesgemäßen Beziehung seines Sohnes mit der Schneiderin Ana ein Ende zu setzen. Nun möchte der Patriarch, dass sein Spross in das kränkelnde Familienunternehmen, das Modehaus Galerias Velvet, einsteigt und es zu neuem Erfolg führt. Alberto hat aber ganz andere Pläne. Er möchte endlich mit Ana zusammen sein und irgendwo ein gemeinsames Leben aufbauen. Tatsächlich liebt auch sie ihn noch und stimmt zu, fortzugehen. Doch unterwegs haben sie erst einen Unfall und müssen dann erfahren, dass Don Rafael Selbstmord begangen hat. Alberto ist nun Erbe und damit verantwortlich für das Modehaus. Weiterlesen?

[Blogparade] Kill them off! 10 Most Hated Characters

Eine neue Blogparade der Singenden Lehrerin. Da schließe ich mich doch gerne an und trage meinen Teil bei. Thema dieses Mal: Unliebsame, gehasste Seriencharaktere. Es sollte nur um die Figuren gehen und nicht die jeweiligen Darsteller/innen.

Hass ist eigentlich nicht so mein Ding, aber wir  wollen mal sehen, ob ich trotzdem die „enorme“ Anzahl von 10 Hassobjekte finden konnte. 😉 Achja, die Reihenfolge ist rein willkürlich. Weiterlesen?

[Blogparade] Buch vs. Film: Das Battle

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Auf den letzten Metern ist der Beitrag zur Blogparade „Buch vs. Film – Das Battle“ von Miss Booleana doch noch fertig geworden. Ziel ist es, zu entscheiden, ob man eine literarische Vorlage oder deren Adaption besser findet. Eine Begründung wäre natürlich ebenfalls klasse 😉

Anfangs dachte ich, dass ich sicher nicht sehr viele Filme und Serien gesehen habe, deren literarische Vorlagen ich ebenfalls kenne. Allgemein lese ich nach einer tollen Adaption nicht zwangsläufig ihren literarischen Vorläufer. Auch gehöre ich nicht zu den Leuten, die von einem Roman total begeistert sind und es dann kaum erwarten können, sich in die Schlange von enthusiastischen Buchfans vor der Kinokasse einzureihen. Auch bin ich kein Leser, der Hypes aufgreift und so habe ich die erfolgreichsten RomanFilmreihen der letzten Jahre weder als Buch noch als Film konsumiert. Tatsächlich kenne ich zum Beispiel keines/n der Bücher oder der Filme aus der Twilight-Reihe. Weiterlesen?

[Blogparade] Best Heroines – Top 10 der besten starken Frauenfiguren in Film und TV

Der Blogparade Best Heroines – Top 10 der besten starken Frauenfiguren in Film und TV der Singenden Lehrerin schließe ich mich nur allzu gerne an. Und der Forderung nach mehr interessanten, starken und vielschichtigen Frauenfiguren ebenfalls. Es können nie genug von ihnen in den Fokus von Filme, Serien und Büchern gestellt werden. Immerhin muss es ein Gegengewicht zu den Anastasia Steeles und Bella Swans der Welt geben. Ich kenne zwar weder die Romane noch die Filme, in denen sie auftauchen, aber was darüber zu lesen und hören ist, spricht für sich bzw. gegen sie. Versinnbildlichen sie doch offensichtlich die Rückkehr zu einem antiquierten Frauenbild.

Allerdings mangelt es in der Filmwelt allgemein an kraftvollen, glaubwürdigen Persönlichkeiten. Auch männliche Figuren sind zahlreichen gängigen Klischees unterworfen. Mut und Stärke werden beispielsweise allzu häufig mit Angriffslust und Kampfkraft gleichgesetzt. Dennoch stellt Hollywood häufiger Männer ins Zentrum seiner Filme und Frauen werden lediglich als Erfüllungsgehilfinnen eingesetzt. Welche Gründe gibt es dafür? Darüber ließen sich ganze Abhandlungen schreiben und bestimmt folgt auch mal ein entsprechender Artikel auf diesem Blog. Auf Ma-Go Filmtipps gibt es schon einen sehr informativen und lesenswerten Disskussionsbeitrag.

Heute sind wir also wegen besagter Heldinnen hier. Mich interessiert übrigens sehr, wie viele männliche Teilnehmer bei dieser Blogparade mitmachen werden und welche Heldinnen sie mögen. Und wenn nur wenige teilnehmen würden, hieße das im Umkehrschluß, dass männliche Zuschauer kein Interesse an starken weiblichen Charakteren haben?

Hier nun keine Rangliste, aber meine Top 10 der besten starken Frauenfiguren in Film und TV: Weiterlesen?